Eurotier 2024

Die österreichische Tierzucht auf der internationalen EuroTier-Bühne

Viel los auf der EUROTIER in Hannover, zahlreiche Interessenten besuchten den Stand der RINDERZUCHT AUSTRIA. © RZA/Kalcher

In Summe wurden 11 Kühe und eine Kalbin ausgestellt. © RZA/Kalcher

Grauviehkalbin Hanna und die Original Pinzgauer Jungkuh ZIRL am Stand der RINDERZUCHT AUSTRIA. © RZA/Kalcher

Fleckvieh Austria-GF Reinhard Pfleger präsentiert gemeinsam mit GENOSTAR-GF Peter Stückler die WINTERTRAUM-Nachzucht am TopTierTreff der EUROTIER. © RZA/Kalcher

Reinhard Pfleger mit EUROGENETIK-GF Christian Straif bei der Präsentation der Hamlet Pp*-Töchter am TopTierTreff. © RZA/Kalcher

Die Brown Swiss-Kühe wurden von Stefanie Zottl (NTÖ) und GENOSTAR-GF Clemens Blaimauer präsentiert © Penn

Reinhard Pfleger mit EUROGENETIK-GF Christian Straif bei der Präsentation der Hamlet Pp*-Töchter am TopTierTreff. © RZA/Kalcher

Die Brown Swiss-Kühe wurden von Stefanie Zottl (NTÖ) und GENOSTAR-GF Clemens Blaimauer präsentiert © Penn

Das diesjährige EUROTIER-Team der RINDERZUCHT AUSTRIA. © Penn

Die heimische Tierzucht mit der RINDERZUCHT AUSTRIA, dem Österreichischen Bundesverband für Schafe und Ziegen sowie Pferd Austria stellt vom 12. – 15. November 2024 im Rahmen der weltweit größten Messe für Tierhaltung, der EUROTIER in Hannover, die heimische Genetik vor. Zur Schau stehen hochkarätige Kollektionen von den Rassen Fleckvieh, Brown Swiss, Holstein, Original Pinzgauer und Grauvieh. Weiters werden Tiroler Bergschafe, Tiroler Steinschafe, Braune Bergschafe, Saane- und Toggenburger Ziegen sowie eine Noriker-Stute einerseits am Stand sowie auf der Bühne des TopTierTreffs präsentiert.

Top Genetik im internationalen Rampenlicht

In der Halle 11 auf der EUROTIER drehte sich auch in diesem Jahr wieder alles rund um die internationale Tierzucht. Die heimische Tierzucht zeigte auch heuer wieder die umfangreiche genetische Vielfalt und präsentierte Österreichs Toptiere auf dem Gemeinschaftsstand.

Österreichisches Fleckvieh auf der großen EUROTIER-Bühne

„Die Fähigkeit zur Doppelnutzung ist und bleibt der große Joker der Rasse. Fleckvieh ist die Universalrasse mit femininen, leistungswilligen Kühen, die die Anforderungen an eine rentable Milchproduktion auf der ganzen Welt erfüllen können. Diese Kühe wiederum bringen Kälber, die für die Qualitätsrindermast beste Eignung zeigen – egal ob in Intensivmast im Stall oder auf Grasland“, so stellte Moderator für die Rasse Fleckvieh, zugleich GF von Fleckvieh Austria, Reinhard Pfleger, die Rasse dem internationalen Publikum vor. Die WINTERTRAUM-Töchter zeigten, dass dieser der beste Fundamentvererber der Fleckviehpopulation ist.

Die drei Töchter von Hamlet Pp* zeigten, dass sie zum einen das Zuchtziel der Rasse Fleckvieh in Österreich mit ihren Doppelnutzungseigenschaften gut verkörpern. Zum anderen hat ihr Vater HAMLET die Entwicklung der Hornlos-Zucht mit mittlerweile über 2.000 Töchtern in Milch entscheidend mitgeprägt. Die Kühe auf der Bühne zeigten, dass die Zucht auf Hornlosigkeit auf einem guten Weg ist. „Die Fleckviehkuh der Zukunft wird neben ihrer hohen Leistungsbereitschaft bei Top-Fitnesseigenschaften, ihren mastfähigen Kälbern, ihrer hohen Resilienz und guten Umweltwirkung, auch genetisch hornlos sein“, so Pfleger.

Von WINTERTRAUM, der in der Riege der besten nachkommengeprüften Stiere mit herausragender Exterieur- und Fitnessvererbung auffällt, wurden aus dem Stationsgebiet von GENOSTAR drei Töchter in Hannover ausgestellt. Diese wurden von Peter Stückler, GF von GENOSTAR, sowie von Clemens Blaimauer, GF GENOSTAR und von Thomas Bacher, GENOSTAR, ausführlich in ihren Vorzügen beschrieben. Ebenfalls gezeigt werden drei Jungkühe, die vom töchtergeprüften Hornlos-Vererber HAMLET Pp* abstammen. Diese Tiere werden von den österreichischen Partnern der EUROgenetik präsentiert und zeigen den Zuchtfortschritt der Rasse in der Zucht auf genetische Hornlosigkeit. Hier standen auch wieder die Experten Matthias Wieneroither, GF Rinderzuchtverband Oberösterreich, Christian Straif, GF EUROGENETIK und Rinderzucht Tirol, Ernst Lagger, GF caRINDthia und Josef Miesenberger, GF Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel sowie OÖ Besamungsstation Gmbh, für eine ausführliche Linienbeschreibung zur Verfügung.

Top Jungkühe von Brown Swiss und Holstein

Weiters wurden zwei Topkühe der Rasse Brown Swiss aus der Nachzucht von GS AUSTRIA ausgestellt. Die Jungkühe stammen aus dem Zuchtgebiet der Rind Steiermark bzw. dem NÖ Genetik Rinderzuchtverband und wurden von den Experten Peter Stückler, Thomas Bacher und Clemens Blaimauer vorgestellt. GS AUSTRIA konnte sich mit über 300 Töchtern in Milch in der Spitze der töchtergeprüften Brown Swiss Stiere etablieren. Er bringt Töchter mit sehr hohen Milchmengenabweichungen gepaart mit einer guten Persistenz und einer hohen Eutergesundheit. Die Töchter weisen ein hohes Leistungssteigerungsvermögen in den Folgelaktationen auf. Die Kälber sind vital und entwickeln sich zu rahmigen Kühen mit Kapazität. Die Brown Swiss Future Alliance, die neue Kooperation von Genostar mit der Rinderunion Baden-Württemberg, der Besamungsstation Greifenberg und der OÖ Besamungsstation wurde vorgestellt.

Die Rasse Holstein wurde mit zwei Jungkühen aus dem Gebiet des Salzburger Rinderzuchtverbandes vom Geschäftsführer von HOLSTEIN AUSTRIA, Gregor Schaubmair, präsentiert. Die Jungkuh aus RANDALL hat den Sommer auf der Alm in den Salzburger Bergen verbracht. Diese Kuh zeichnet sich durch ihren guten Milchtyp aus, mit einer hervorragenden Rippenstruktur, die eine hohe Grundfutteraufnahme ermöglicht und somit eine Milchleistung von 38 kg pro Tag erreicht. Die weitere Kuh HH GLANZ X D aus DORAL RED und ebenfalls aus den Salzburger Bergen bewegt sich auf einem sehr guten Fundament und überzeugt mit sehr viel Breite im Körperbau. Diese sehr elegante Jungkuh zeichnet sich auch in der Melkbarkeit aus.

Generhaltungsrassen als weiterer Hingucker

Die Rasse Original Pinzgauer präsentierte sich mit einer Jungkuh aus MEINGOLD sowie die Rasse Grauvieh mit einer Kalbin aus SVINDAL. Beide Tiere präsentierten den mutterkuhgeeigneten Typ und wurden umgehend auch von Mutterkuhbetrieben im Landkreis Hannover angekauft. Es ist ein deutliches Zeichen, dass diese Rassen auch über Österreichs Landesgrenzen hinaus von Bedeutung sind. Diese wurden von Expertin Anna Koiner, GF Fleischrinder Austria, präsentiert.

Moderiert wurden alle österreichischen Tierauftritte außer Fleckvieh von Stefanie Zottl (Nachhaltige Tierhaltung Österreich). Das Interesse an den österreichischen Tieren war sehr groß. Alle Tiere konnten zu einem zufriedenstellenden Preis an Züchter:innen im Umkreis von Hannover verkauft werden. Die Tiere aus Oberösterreich wurden auf einen jungen, aufstrebenden Zuchtbetrieb mit Weidehaltung im Raum Hannover erfolgreich verkauft.

Internationales Schaufenster der Rinderzucht

Der Werbeauftritt bei der EUROTIER in Hannover ist alle zwei Jahre ein wichtiger Baustein der Marketingstrategie der RINDERZUCHT AUSTRIA. Gerade in den vergangenen Jahren konnten aus bekannten Gründen nur wenig physische Messen mit Tieren vor Ort abgehalten werden. Im Zuge dieser Ausstellungswoche gibt es auch heuer wieder für zahlreiche internationale Besucher:innen „Genetik zum Angreifen“. Genetik aus Österreich wird international sehr geschätzt. Mit dem Auftritt auf der EUROTIER soll die Marke RINDERZUCHT AUSTRIA noch weiter gestärkt und neue Kundenkontakte geknüpft werden. Viele kleinstrukturierte Betriebe, das sind rund 20.000 Zuchtbetriebe mit 440.000 Herdebuchkühen, beschäftigen sich intensiv mit der Rinderzucht in Österreich. Täglich werden rund 70 Rinder, hauptsächlich Zuchtkalbinnen, aus Österreich exportiert. Nach der erfolgreichen Lieferung der Tiere erhalten die Kunden oftmals Schulungen sowie eine nachhaltige Kundenbetreuung vor Ort.

 

Lukas Kalcher