ENDBERICHT Umbau Wartestall Standort Gleisdorf (P2451573)
Der Umbau des Wartestalls der Genostar Rinderbesamung GmbH am Standort Gleisdorf, Steiermark, erfolgte im Zeitraum Oktober 2024 bis März 2025. Die Koordination aller bauausführenden Firmen erfolgte durch die Genostar Rinderbesamung GmbH in laufenden Baubesprechungen. Die Projektumsetzung war herausfordernd, weil der Wartestall aus Platzgründen nicht zur Gänze geräumt werden konnte. Somit mussten jeweils die Stiere eines Teils des Stalles in andere Stallungen übersiedelt werden. Die Umsetzung des Projektes erfolgte in vier Bauabschnitten trotzdem zügig und planmäßig. In der KW 11 des Jahres 2025 wurde das Projekt mit der Neuausführung des Futtertisches finalisiert.
Projektinhalt
Der Umbau des Wartestalls am Standort Gleisdorf erfolgte, um das Aufstallungssystem, das Stallklima sowie die Arbeitsbedingungen und die Arbeitssicherheit für die Mitarbeiter zu optimieren. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gestärkt werden.
Die Haltung der Stiere im Wartestall erfolgt in Laufboxen. Mit dem Umbau wurde die Hälfte des Stalles von Gruppenhaltung auf Einzelstierhaltung mit größerem Platzangebot umgestellt. Stiere, die aktuell in Samenproduktion stehen, werden nun in Einzelboxen gehalten, was den Anforderungen in einem genomischen Zuchtprogramm entgegenkommt. Die Vergrößerung des Platzangebots für die Stiere führt zu einer Reduktion der Stallplätze und trägt zum Wohlbefinden der Stiere bei. Die geringere Belegdichte bedingt ein besseres Stallklima und verbessert die Tiergesundheit.
Ein wesentlicher Aspekt ist auch die Verbesserung der Arbeitssicherheit für das Betreuungspersonal.
Die spezielle Ausführung des Futtertisches ermöglicht einerseits die hygienisch einwandfreie Reinigung des Fressbereichs und andererseits das rutschsichere Führen der Stiere.
Die Hälfte des bestehenden Wartestalls wurde von Gruppenbuchten auf Einzelbuchten umgebaut. In der Stalleinheit Süd befinden sich nun 16 Einzelboxen mit einem Platzangebot von 6 x 3 m für jeden Stier, wo vorher zehn Gruppenbuchten waren. In der Stalleinheit Nordhaben die zehn Gruppenbuchten eine neue Aufstallung erhalten, um die Aspekte der Arbeitssicherheit und Optimierung der Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.
Der Futtertisch wurde im gesamten Stallgebäude erneuert und erhielt eine hinsichtlich Hygiene und Sicherheit beim Tierführen optimale Oberflächenausführung.
Umweltinvestitionen
Die Umstellung auf Einzelstierhaltung in einer Stallhälfte führt zu einer Reduktion der Belegdichte im Stall. Das hat ein besseres Stallklima zur Folge und reduziert die Geruchsemissionen.
Tiergerechtheit
Die Tiergerechtheit wird durch das größere Platzangebot und die geringere Belegdichte im Stall verbessert. Die Einzeltierhaltung bedeutet weniger Stress für die Stiere. Durch das insgesamt bessere Wohlbefinden der Tiere soll die Samenqualität verbessert und der Anteil verweorfener Chargen gesenkt werden.
Hygieneinvestitionen
Der Austausch des Futtertisches hat zum Ziel, die Fressflächen mit glatter Oberfläche auszustatten und damit die hygienisch einwandfreie Reinigung des Fütterungsbereichs zu ermöglichen. Die Einzelstierhaltung mit einem größeren Platzangebot trägt zu weniger Verschmutzung im Liegebereich bei.
Veränderung im Wasserverbrauch
Durch den Umbau auf Einzelboxen in einer Stallhälfte reduziert sich die Zahl der gehaltenen Stiere und somit auch der Wasserverbrauch. Die neue Konstruktion der Tränkebecken führt zu weniger Wasserverlusten bei der Wasseraufnahme.
Einführung einer Produktinnovation
Durch die Optimierung der Haltungsbedingungen für wertvolle Jungstiere wird es möglich sein, schon frühzeitig Samenchargen der Spermasortierung zuzuführen und am wachsenden Markt anzubieten.
Anteil hoher Qualität
Durch die Optimierung der Haltungsbedingungen kann der relative Anteil der Samenproduktion von jungen Stieren mit höchster genetischer Wertigkeit erhöht werden. Damit erhöht sich auch die Bruttowertschöpfung der Samenproduktion.
Anteil neu eingeführter Produkte an der Gesamtproduktion
Durch die Optimierung der Haltungsbedingungen kann der relative Anteil der Samenproduktion von jungen Stieren mit höchster genetischer Wertigkeit erhöht werden. Damit erhöht sich der Anteil neuer Stiere (neu eingeführter Produkte) an der Gesamtproduktion.
Exportquote
Der Exportanteil kann mit einem breiteren Angebot an Spitzenstieren erhöht werden. Für den Export spielen Nachkommen geprüfte Altstiere eine größere Rolle. Die Spitzenvererber der Altstiere können ebenso von der Einzeltierhaltung profitieren. Eine Steigerung der Exportquote von derzeit 23% auf 28% wird angestrebt.
Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsplätze bleiben zur Gänze erhalten. Die Arbeitsbedingungen und die Arbeitssicherheit verbessern sich durch das neue Aufstallungssystem.
Maßnahmen zur Klimawandelanpassung
Ein Schlauchbelüftungssystem zum rascheren Luftaustausch und zur Temperaturabsenkung im Sommer wurde installiert.
Die Genostar Rinderbesamung GmbH bedankt sich beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, beim Land Steiermark, bei der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) sowie beim Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums sehr herzlich für die gewährte Förderung.
DI Peter Stückler, Geschäftsführer
